22 Chronologie.
so auf einander: Thot, Paophi, Athur, Chojak,
Tibi, Mechir, Phamenöth , Pharmuthi, Pachon,
Pauni, Epiphi, Mesori, jeder von 50 Tagen,
denen im gemeinen Jahre" fünf, im Schaltjahre
sechs Tage hinzu gefügt wurden. — Diese Fol-
ge der Monate behielten sie nachher auch bei
allen andern angenommenen Jahrreohnungen.
Denn seit sie unter persischer Oberherrschaft stan-
den, mufsten sie das nabonassarische Jahr von
365 Tagen ohne alle Einschaltung ahnehmen.
Als sie nachher den Piömern unterworfen wur>
den, 30 Jahre vor Chr., nahmen die alexandri-
nischen Gelehrten sogleich, und einige Jahre
nachher auch die übrigen Aegypter die julianische
Jahr form an.
In den ältesten Zeiten rechneten die Aegyp-
ter nach den. Eegierungsjahren ihrer Pharaonen,
aber gewifs um nichts bestimmter als die Juden
und alle rohen Völker; seit der persischen Ober-
herrschaft aber nach der nabonassarischen Aere,
welche den 26 Februar 747 vor Chr. anfängt. —
In der spätem Zeit ward von den alexandr-ini-
schen Christen die auch noch jetzt bei den abes-
sinischerr gebräuchliche Epoche des Diokletian,
oder die Aera martyrum angenommen; sie fängt
an den 29 August 284 nach Chr.
Die Chaldäer und Syrer rechneten anfangs
auch nach der nabonassarischen Aere; allein spä-
ter zählten sie ihre Jahre nach der seleucidischen
oder alexandrinischen Epoche, die den 1 October
3r2 vor Chr. ani'ing. Auch die Juden nahmen sie
hin und wieder an, (Maccab.) und nannten sie
Aera contractuum oder Graecoruni.
Jahrform, Monate und Epochen der
Israeliten.
Zu den Kenntnissen, welche die Juden aus
noch nicht an zu steigen, so schaltete man ei-
nen oder einige Tage ein.
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80
Geschichte
schon das Heer Alexanders des Macedoniersnach-
richten eingezogen, die von 200,000 Mann zu
Fues, 3000 Elephanten, 20,000 Reitern, 2000
Wagen sprachen. Aber einen Entscheidungs-
kampf zwischen Alexander und den Prasiern ver-
hinderte die hartnäckige Weigerung der Macedo-
nier, über den Hyphasis noch weiter vorzudrin-
gen. So beschränkten sich Alexanders Erobe-
rungen (327 vor Chr.) auf das Panschab, das
Land zwischen dem Indus und seinen fünf Neben-
flüssen, wo er eiue große Zahl kleiner Herrschaf-
ten und Reiche angetroffen, überwunden, und
zum Theil seinem treuen Bundesgenossen Porus
unterworfen hatte. . Vor Alexander war nach Sa-
gen der Inder, wie sie uns die Griechen aufbe-
wahrt haben, seit Dionysos und Herakles (unter
welchen wahrscheinlich Shiva und der mensch-
gewordene Vishnu zu verstehen sind), kein aus-
wärtiger Feind nach Indien eingefallen: allein
die Purana’s, mythologische Schriften der Hindu,
wissen von einem Einfalle der Perser unter Da-
rius Hystaspis, einem andern vermuthlich unter
Artaxerxes Longimanus, und einem Heereszuge
der Sahen, welche bis zum Ganges vordrangen
und ihre Landessprache in Indien einführten.
Alexanders Eroberungszug, ob er schon für
die Gegenwart den innern Zustand des eigentli-
chen Indiens wenig veränderte, wirkte doch unter
seinen Nachfolgern selbst auf die Gangesländer
bedeutend ein. Es erhob sich nämlich nach
Alexanders Tode Sandrohottus oder Sandrokyptos
(der Chandragupta in der altindischen Sage) , ein
Mann von geringer Herkunft, der sich vom R.äu-
berhauptmanne zum Throne aufgeschwungen, die
griechischen Satrapen vertrieben, und das Land
vom Ganges und der Jumna bis an den Indus dem
Prasierstaate unterworfen hatte. Im Panschab
herrschte indessen noch Porus mit grofser Macht.
Sandrokottus Residenz war Palibothra (vielleicht
auch Canodge), er befehligte (nach Angabe der
Griechen) ein stehendes Heer von 400,000 Mann;
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander Alexanders Alexanders Alexander Alexander Artaxerxes Alexanders Alexanders Alexanders Sandrokottus Palibothra
- A
der Aegypter. 107
geführt. Amasis würde ihn erhalten haben; al-
lein der Unwille des Volks foderte seinen Tod.
Amäsis, aus einer der niedern Volksklassen, 57°
wufste durch Klugheit sich königliches Ansehen 52» 5*
zu verschaffen: und wiewol er in seiner Lebens-
art ganz von der strengen, trübsinnigen Weise
der alten Pharaonen ab wich, und die eigenthüm-
lichen Sitten der Aegypter durch Luxus und
Vermischung mit den Griechen immer mehr ver-
fielen; so war doch Aegypten in einem blühen-
den Zustande, und seine Regierung wurde glück-
lich gepriesen. Eine Reihe fruchtbarer Jahre
machte Land und König reich; Amasis baute
viele Tempel (wahrscheinlich sich die Priester zu
gewinnen) und andere prächtige Gebäude, auch
den gröfsten, jetzt fast ganz versandeten Sphinx,
Plin. Xxxvi, c. 17; er übergab die von Milesi-
ern angelegte Naukratis den Griechen, und er-
laubte denen, die nach Aegypten handelten oder
reis’ten, in alle Mündungen des Nil einzulaufen,
und in eignen Tempeln ihren Göttern zu opfern;
er selbst heirathete eine Griechin aus Cyrenaika,
und schlofs mit dieser griechischen Kolonie und
mit dem Polykrates von Samos Bündnisse. Das
Gesetz: dafs jeder seinem Nomarchen jährlich
angeben sollte, wovon ex sich nährte, erhielt
und beförderte Thätigkeit und Ordnung bei sei-
nen Unterthanen. Von kriegerischen Unterneh-
mungen wird nur die Eroberung von Cyprus er-
wähnt. Den Ländereroberer Cyrus hatte er
vielleicht durch einen Tribut von seinem Lande
entfernt: dennoch reizten mancherlei Ursachen,
unter denen wohl Eroberungssucht die wichtigste
war, den Nachfolger des Cyrus, Kambyses, zu
einem Kriege gegen Aegypten. Der treulose
;t Phanes, Anführer der griechischen Miethstrup-
pen, und der beleidigte oder furchtsame Poly-
krates von Samos, gingen zum Kambyses über,
und zeigten ihm den Weg nach Aegypten. —
Amasis indefs starb; allein den Sohn traf das
Unglück, welches dem Vater gedroht hatte.
^2
526
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,
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160
Geschichte
her etwas (s. Hieronymus ad Ezecb. 26, 7.),
und eine gleichzeitige biblische Quelle (Hese-
kiel Cap. 29, 18) deutet sogar auf eine Nicht-
eroberung hin. Wahrscheinlich endete die Be-
lagerung mit einem friedlichen Abkommen und
Büudnifs. 0 '
Ithohal oder Ethbaal blieb bei dieser Bela-
gerung, und sein Nachfolger Baal herrschte in
Alt-Tyrus wahrscheinlich nur als babylonischer
Vasall. Nach dessen Tode ward bei der Verse-
tzung des Hauptstammes auf die Insel die Regie-
rungs - Verfassung geändert, und es regierten
vom Volke erwählte Obrigkeiten, Suff den, nicht
lebenslänglich. Doch diese Regierung währte
nur 7 Jahre. Es treten wieder Könige von Ty-
rus unter babylonischer Hoheit auf: Balator;
555 Merbal; liiram zur Zeit des Cyrus, da Ty-
rus, und also ganz Phönicien, unter persische
Herrschaft kam; denn in der Schlacht bei Sala-
do mis werden Mapen, König von Tyrus, und Te-
tramnestus von Sidon, der dem Xerxes 300
Schiffe zuführt und im Kriegsrathe den Vorrang
vor dem Könige von Tyrus hat (Herodot. Vii, 98.
Viii,, 67.)) als die wichtigsten Anführer auf der
persischen Flotte genannt, und als die erfahren-
sten Seefahrer vom Xerxes mit vieler Ächtung
behandelt.
Um diese Zeit muís sich Sidon wieder erho-
den haben; denn sie heifst die reichste Stadt Phö-
niciens, und steht an der Spitze der Empörung,
als auch Phönicien die Härte der persischen Ober-
herrschaft empfand, und sich mit Nektanebus
von Aegypten gegen Artaxerxes Mnemon, und
561 nachher gegen Artaxerxes Ochus verband. Ten-
ues, der König von Sidon, unterstützt von Gria-
1) S. Gefmius philologisch - kritischer und histo-
rischer Kommentar über den Jesaia. Leipzig
1821. Erster Theil, zweite Abtheilung. S.
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1
~7\
der Phönicier.
161
chen unter Mentor, schlug das persische Heer:
darauf aber kam Ochus selbst an der Spitze einer
furchtbaren Armee. Mentor ward zum Verrä-
ther, und bewog selbst den Tennes, die eigne,
stark bevestigte Stadt dem Ochus zu übergeben.
Mit Grausamkeit wurden die edelsten Bürger hin- 55p
gerichtet; die Sidonier, die früher ihre eignen
Schiffe verbrannt hatten, dafs keiner entfliehen
sollte, verbrannten voll Verzweiflung sicfi selbst
mit allen ihren Gütern, und überliefsen dem
Ochus nur in den Ruinen ihrer Gebäude das ge-
schmolzene Gold und Silber als Beute. — Doch
baueten die gerade abwesenden Sidonier bei ihrer
Heimkehr die Stadt wieder auf.
Die übrigen phönicischen Städte hatten sich
indefs gern freiwillig unterworfen, und Tyrus
mufste von nun an wieder den Vorrang vor sei-
ner Nebenbuhlerin gewinnen. x) Als daher Alex-
ander (533) nach der Schlacht bei Issus nach Phü-
nicien kam, unterwarf sich das schwächere Sidon
sogleich, und blieb von einer zweiten Belagerung
befreiet: nur setzte Alexander an die Stelle des
persisch gesinnten Königs Strato den Abdolony-
musy aus königlichem Geschlechte, damals aber
Gartenknecht. Sidon ist nachher bald syrisch,
bald ägyptisch. — Azemilkus von Tyrus suchte
zwar durch Glückwünschungen und Geschenke
den Alexander zu entfernen; allein unter dem
Vorwände, in ihrem Tempel dem Herkules zu
opfern , nahete er sich. Die Tyrier verwehren
ihm den Eingang, und Alexander beginnt eine
Belagerung, in der Phönicier und Macedonier
die erstaunenswürdigsten Beispiele von Kühnheit
und Ausdauer in Gefahren uns aufstellen. End-
lich, da die Tyrier keine Unterstützung von den
Karthagern erhalten konnten, und Aberglaube
1) Vielleicht hatten die Sklaven - Empörung in
Tyrus nach Mapens Tode und die Ermordung
der Eigenthümer Tyrus so gestürzt. — Strato
wird von den Sklaven zum Könige erwählt.
Er. Hnndb. d alten Gesell. L
/
* 't
J
±
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Sidon Alexander Alexander Alexander
4
/ >
162 Geschichte
sie rauthlos machte, ward Tyrus nach 7 Mona-
ten, vielleicht noch durch Verrätherei (Justin.
Xi, iö.), von Alexander eingenommen. Die
Stadt wurde zum.theil verbrannt, und die Ein-
wohner theils getödtet, theils als Sklaven ver-
kauft. Diod. Sic. Xvii, c. 7. Arrian. de expe-
dit. Alex. Ii, c. 18 — 25. Curtius Iv, c. 2— 4.
— So sank die Bildnerin eines Theiles der
Erde: denn obgleich Alexander die Stadt wie-
der aufbauete, so erhob sie sich doch nie wieder
zu ihrem vorigen Ansehen; Alexandria ward
jetzt der Hauptsitz des Welthandels, und Tyrus
ward nicht wieder unabhängig. Im Jahre 315
ward Tyrus 15 Monate hindurch von Antigonus
belagert, dem sie Ptolemäus Soter abnahm. Die
Streitigkeiten über ihren Besitz dauerten bis 218;
in diesem Jahre fiel sie Antiochus dem Grofsen
zu, und blieb nachher unter der Herrschaft der
Seleuciden, bis Syrien durch Pompejus römische
Provinz ward. Die übrigen Städte, unter denen
noch zuweilen Aradus, Byblos, Berytus mit eig-
nen Königen erwähnt werden, mufsten gewifs
auch irgend einem mächtigen Nachbar sich un-
terwerfen.
Schifffahrt, Handel, Buchstaben-
schrift, und Religion der Phö-
nicier. x)
Wichtiger als in ihren Innern Begebenhei-
ten sind uns die Phönicier auf Reisen, und wohl-
thätig für die Menschheit durch ihre Anlegung
von Kolonien, und durch die friedliche Verbrei-
tung ihrer gewonnenen Cultur. Die Noth hatte
sie gezwungen, auf Schiffen die Gefahren des Mee- l)
l) Vergl. Heerens Ideen über die Politik, den
Verkehr und den Handel der vornehmsten Völ-
ker der alten Welt. Ersten Theiles zweite Ab-
theilung 1815/ S. in.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Arrian Curtius Alexander Alexander Heerens
J 30 Geschichte der Babylonier,
den ganzen Westen von Asien, der nach sichern
Nachrichten bis öoo vor Christo unabhängig war,
Babylonien, Medien, wo Pharnus König, und
endlich erstreckte sich seine Herrschaft vom Nil
bis zum Tanais, d. h. von Süden bis Norden.
Von den Baktiiern wird er mit einem Heere von
fast zwei Millionen Menschen geschlagen; end-
lich siegt er, und belagert den Oxyartes in Bak-
tra, doch lange vergeblich. Da tritt Semiramis
auf, Tochter her Göttin Derceto, von Tauben
ernährt, an Schönheit und Verstand selbst den
Göttinnen gleich, und zeigt ihm den Weg zur
Eroberung der Stadt. Der König wird von der
Schönheit der Heldin bezaubert, und heirathet
sie. Nach 52jähriger Regierung stirbt er, wie
Dinon erzählt (Ael. V. H. Vii, c. 1.) von der
Semiramis ermordet. Sie folgt ihm, entweder als
Semiramis, nach Andern in ihren Sohn Ninyas
verkleidet. Sie erbauet Babylon mit der äufser-
sten Pracht und in unglaublicher Schnelligkeit,
und mehrere andere, besonders Handelsstädte,
an den beiden Hauptströmen; sie errichtet einen
Obelisk an der Handelsstraße, legt einen großen
Park beim Berge Bagistanum in Medien an, und
läfst am Fufs des Berges ihr Bild nebst 100 Tra-
banten aüshauen und Inschriften eingraben (im
Berge Bisotum zwischen Holwan und Ekbatana
soll noch ihr eignes Denkmal vorhanden sein);
sie läfst den großen Teich zur Ableitung des Eu-
phrats graben, legt mehrere große Gärten an,
versieht Ekbatana mit Wasser, verschönert diese
Stadt, und läfst durch Gebirge (Zarcäum) Kunst-
strafsen anlegen. Bei ihren Zügen durch die
Länder, die sie beherrschte oder wieder eroberte,
liefs sie überall Denkmäler zurück (Eepupocfudo£
spycz, 'P.s/iipdfj.siot Tstytj, Zonar. Lex. Ii, 1657.
scheinen sich in Sage und Ueberlieferung bis spät
erhalten zu haben). Sie eroberte den gröfsten
Theil Libyensund Aethiopiens, bekriegte sodann
einen indischen Fürsten mit einem großen Heere
und einer Flotte auf dem Indus. Allein hier
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189
; Assyrier und Meder.
und der Syennesis (Fürstentitel) von Cilicien
Friedensvermittier waren. — Hierauf verband
sich Cyaxares mit Nebukadnezar, und beide mach-
ten durch Eroberung und Zerstörung Ninive’s
dem assyrischen Reiche ein Ende. Noch in
demselben Jahre starb Cyaxares, und ihm folgte 59^
Astyages, der Vater der Maudane. Er verhei-
rathete sie an einen Perser Kambyses, und aus
dieser Ehe ward Cyrus erzeugt. Seinen Grofs-
vater, der ihn als Kind hatte wollen ermorden
lassen, stiefs er in Verbindung mit Harpagus vom
Throne, und erhob die Perser zum herrschenden um 560
Volke in Asien.
Nach Xenophon folgte dem Astyages erst sein
Sohn Cyaxares, der den auf eine philosophische
Weise erzogenen Cyrus zum Mitregenten an-
nimmt. Da aber Xenophon in der Cyropädie
mehr an einem Beispiele zeigen wollte, wie ei-
ner zum guten Fürsten erzogen werden könne;
so dürfen wir von ihm nicht strenge Untersu-
chung und durchaus historische Genauigkeit er-
warten : er wählte aus den dreifachen Erzäh-
lungen, die von Cyrus umgingen (Herodot. I,
95.), die für seinen Zweck passenden Umstände.
Darin stimmt auch Ktesias (in den Fragmenten
bei Photiusj mit Flerodot überein, dafs Cyrus
sich mit Gewalt des Thrones bemächtigt habe;
nur ist nach ihm Cyrus gar nicht verwandt mit
Astyages.
1
U e b e r
I '
S taatsverfas su n g, Religion, Sit-
ten, Kunst f lei js und Handel die-
ser Völker.
Die Regierung dieser drei Pi eiche war äu-
fserst despotisch : der König der Könige ward
göttlich verehrt, daher hielt er sich von der
Gemeinschaft mit den übrigen Menschen ent-
fernt ; seine Willkür war Gesetz für die Unter-
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Extrahierte Personennamen: Cilicien
Friedensvermittier Nebukadnezar Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Herodot Cyrus Cyrus Cyrus
•m
Geschichte
r S i e
n
s.
Die Quellen, woraus wir die Geschichte die-
ses Reiches schöpfen können, sind zwiefach:
1. Persische Schriftsteller, die aber alle erst nach
Muhamed , nach dem 7 Jahrhundert, und die
wichtigsten erst im 15 Jahrhundert lebten. Sie
erzählen fast nur fabelhafte, ungeheuere Bege-
benheiten, v.relche mit den Nachrichten auswär-
tiger gleichzeitiger Schriftsteller durchaus nicht
übereipstimmen und eine ganz andere Geschichte
geben. (S. Allgemeine Weltgeschichte Thl. Iv,
S. 318 — 450-) Zwar hatten die Perser Reichs-
Annalen, d. h. Chroniken von allen Reden und
Handlungen ihres göttlich verehrten Königs, von
stets ihn umgebenden Schreibern aufgezeichnet:
allein ist es wahrscheinlich, dafs diese noch 2000
Jahre nachher haben benutzt werden können?
Man darf daher diesen Quellen nicht gleichen
Werth mit den jüdischen und griechischen zuge-
stehen, noch weniger, wie Anquetil du Perron,
Richardson u. A., sie über dieselben erheben. —
2. Die jüdischen Schriftsteller Xebenda, Esrct
und einige Propheten geben uns wenigstens Schil-
derungen von den zu ihrer Zeit herrschenden
Staatseinrichtungen und Sitten Persiens, — Un-
ter den Griechen sind die wichtigsten: Herodot,
der den persischen Kriegen gleichzeitig lebte, und
auf seinen Reisen in Asien durch Nachforschun-
gen aus mündlichen Erzählungen und Archiven
Nachrichten sammelte. Ktesias, Arzt an Arta-,
xerxes Hofe, schrieb die Geschichte Persiens,
dem Vorgeben nach, blos aus Archiven; sie ist
uns nur in Fragmenten erhalten; Diodorus Si-
culus indefs schöpfte aus ihm. Xenophon, des
Ktesias Zeitgenosse, im Zuge der Zehntausend
oder Cyrus des Jüngern gegen seinen Bruder
Artaxerxes; und in der Cyropädie, wenngleich
Roman, doch im Geiste des Morgenlandes ge-
dichtet, daher brauchbar, um persische Sitten
und Einrichtungen kennen zu lernen. Arrian
lebte zwar erst im zweiten Jahrhundert nachchr.,,
&
/ \
444
400
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Extrahierte Personennamen: Persische_Schriftsteller Anquetil_du_Perron Richardson Xebenda Herodot Cyrus Artaxerxes Arrian
232
Geschichte
man 100 Jahre aufbewahren konnte. Herat
(Alexandria) ist die Hauptstadt.
e. Oestlich von den Ariern wohnten die
Dränger und Zarangäer (im jetzigen Seihistan),
ackerbauende Völker, und, wie es scheint, nicht
ohne Kunstfleifs, in einem zum Theil rauhen und
gebirgigen Boden. Hauptort ist Prophthasia.
Nord-östlich an ihnen wohnen die Euergeten,
die Wohlthäter des Gyrus.
f. Noch weiter östlich bis nahe zum Indus
Arachosia (Kandahar), so genannt von Aracho-
tus, dem Namen eines Flusses, eines Sees und
einer Stadt.
g. Nördlich von den Arachoten erstreckte
sich der Paropamisus, ein Theil des Taurus, dem
die Begleiter des Alexander den Namen des alt-
fabelhaften Ost-Gebirges Kaukasus gaben, weil
sie hier dem östlichen Weitende nahe zu sein,
und von den paropamisischen Felshöhen schon
den östlichen Ocean zu sehen glaubten. Auf
diesem Berge entsprang im Glauben der Alten der
Indus, und am Fufse wohnten die Paropamisa-
den, im heutigen Sablestan.
h. Nördlich von Medien, an der Südspitze
des kaspischen Meeres, wohnten die Gebirgsvöl-
ker, die Marder und Tapurer; an der Südost-
spitze die Hyrkaner, und von diesen östlich die
Parther. Alle diese Völker lebten im Zeitalter
der Perser in einem rauhen, mit Bergen und
Wäldern bedeckten, unfruchtbaren Boden sehr
roh und ärmlich. Nur Hyrkanien hatte natür-
liche Fruchtbarkeit, die aber nicht benutzt wur-
de. Zandrakarta wird die Hauptstadt Hyrkani-
ens, wie Hekatompylos Parthiens genannt.
i. Margiana, so genannt von dem Steppen-
flufs Margus, der sich in den Oxus ergiefst, ge-
hörte vor Alexander theils zu Aria, theils zu Bak-
tria, und ward erst durch Antiochhs Soter (um
280), der hier eine Stadt, Antiochia Margiana,
erbauete, eine besondere Landschaft, die äufserst
fruchtbar, besonders an Wein, war.
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